Rhythmisierter Unterricht
Ein besonderes Kennzeichen der Gemeinschaftsschule ist der rhythmisierte Unterricht. Der Unterricht der Kinder ist auf Vormittag und Nachmittag verteilt. Unterrichtsstunden wechseln zwischen Übungs- und Studierzeiten, aber auch musischen, sportlichen und sozial orientierten Angeboten und Fördermaßnahmen sowie fest eingebauten Ruhezeiten. Das Konzept heißt: „vom Lernort zum Lebensort.“
Einwände dagegen
Beim rhythmisierten Unterricht kann also auch ein Hauptfach auf die Nachmittagsstunden fallen, wo die Konzentration der SchülerInnen (und auch der LehrerInnen) nicht mehr besonders hoch ist. Das heißt, es wird nicht gelingen, den individuellen Biorhythmus eines/r jeden SchülerIn zu berücksichtigen.
Der rhythmisierte Unterricht bedingt eine verpflichtende (=gebundene) Ganztagesschule – würden Kinder am Nachmittag eigenen Interessen folgen wollen, würden sie Unterrichtsstoff versäumen.
Auch beim Erstellen des Stundenplans an den bestehenden weiterführenden Schulen werden „Entspannungszeiten“ für SchülerInnen vorgesehen, beispielsweise durch Sport-, Kunst- oder Musikunterricht oder durch projektbezogene Arbeiten.
Außerdem zeigen die Erfahrungen der ersten Gemeinschafts-Starterschulen, dass die Vormittage hauptsächlich durch einen „klassischen“ Unterricht gefüllt sind (an manchen Schulen bietet der Ortsmusikverein etwas an) und die Freizeitangebote erst am Nachmittag stattfinden (weil um diese Zeit doch eher die notwendigen personellen Ressourcen zu finden sind). Das heißt, das Konzept ist offensichtlich nicht unbedingt umsetzbar. Ob dies künftig anders organisiert werden kann, ist fraglich, insbesondere wenn die Anzahl der Gemeinschaftsschulen steigt.