Die Rolle des Gesamtelternbeirats

Der Vorstand des Gesamtelternbeirat (GEB), der die Interessen der Gesamtelternschaft in Esslingen vertreten sollte, ist bei diesem Prozess wenig positiv aufgefallen. Nicht einmal die Mitglieder des GEB wurden vor der Abstimmung im Gemeinderat ausreichend über das Vorhaben der Stadt informiert. In der Sitzung des GEB am 28. Juni 2012 (knapp ein Monat vor dem Beschluss!) stand die Thematik auf der Tagesordnung und sollte beraten werden. Doch ist es in dieser kurzen Sitzung (laut Protokoll insgesamt 70 Minuten) aufgrund des unmittelbar anstehenden Deutschland-Italien-EM-Fußballspiels nicht zu einer fairen Diskussion darüber gekommen. Es wurde vom Vertreter der Stadt auf den Zeitungsartikel vom 26. Juni 2012 in der „Esslinger Zeitung“ als Informationsquelle verwiesen, in der erstmals über den Plan des Zwei-Säulen-Modells berichtet wurde. Zum damaligen Zeitpunkt war es den Elternvertretern nicht klar, dass der Gemeinderat bereits ein paar Wochen später den Beschluss fassen würde, alle Werkreal- und Realschulen zu Gemeinschaftsschulen umzufunktionieren. Die Informationen konnten also von den Elternvertretern nicht an die Basis weitergeleitet werden. Die Gesamtheit der Elternschaft wurde in den Entscheidungsprozess nicht einbezogen.

Ein bereits Ende 2011 verfasstes Positionspapier des GEB wurde von den beiden Vertreterinnen des GEB offensichtlich nicht in den Diskussionsprozess eingebracht:

Am 24. November 2011 wurde im GEB das Thema Schulentwicklung angesprochen. Damals wurde vom scheidenden GEB-Vorsitzenden Peter Dannenhauer ein Entwurf einer Stellungnahme vorgelegt. Darin wurde vorgeschlagen, den Ausbau von Ganztagesschulen voranzutreiben und die Betreuung auch in den Ferienzeiten abzusichern. Dies wurde in der GEB-Runde heftig diskutiert, wobei sich die Mehrheit der Vertreter mit diesem Vorschlag nicht zufrieden gab. Damals wurde dem Positionspapier des GEB nur unter der Bedingung zugestimmt, dass den Eltern die Wahlfreiheit bezüglich des Ganztagsangebots  zugesichert werden würde.

Danach wurde mit dem Protokoll die überarbeitete und am 24. November 2011 verabschiedete Version an die GEB-Mitglieder geschickt. Diese stand auch lange Zeit auf der Homepage des GEB. Die endgültige Version lautet: "Ausbau von Ganztagesschulen – bei Wahlfreiheit der Eltern - vorantreiben und Absicherung der Betreuung auch in den Ferienzeiten". Im Protokoll dieser Sitzung steht: " Der vom GEB-Vorstand eingebrachte Entwurf "Schulentwicklung in Esslingen" soll als Vorlage einer Elternposition für den Arbeitskreis Schulentwicklung dienen."

Diese Position, e i n s t i m m i g vom GEB verabschiedet, wurde noch nie öffentlich vom GEB-Vorstand vertreten.

Der GEB tritt öffentlich uneingeschränkt für die Gemeinschaftsschule ein. Damit spricht er nicht für die Gesamtelternschaft.

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